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Traumakonzept als eine Grundlage für unser Angebot

4/6/2018

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Im Zusammenhang mit seinem Angebot, in die Nordwestschweiz geflüchteten Menschen im mobilen Lern-Begegnungsraum die deutsche Sprache und schweizerisches Brauchtum zu vermitteln, zieht  der Verein sprachmobil.ch die Folgen von Traumata sowie daraus möglicherweise resultierende Reaktionen in seine Überlegungen und Tun mit ein.
Deshalb hat der Verein ein Traumakonzept formuliert:

Das Traumakonzept für den Verein sprachmobil.ch
Was ist ein Traumakonzept?
 Der Verein sprachmobil.ch versteht unter dem Begriff Traumakonzept eine Beschreibung des Umgangs mit der Wahrnehmung und dem Bewusstsein von Trauma. Im Zusammenhang mit seinem Angebot (Vermittlung von Deutsch und schweizerischem Brauchtum) betonen wir mit diesem Konzept, dass wir die Folgen von Trauma und daraus möglicherweise resultierende Reaktionen in unsere Überlegungen und unser Tun grundsätzlich miteinbeziehen. 
 
Warum wir ein Traumakonzept brauchen?
 Das Angebot des Vereins sprachmobil.ch richtet sich an Menschen, die in der Mehrheit in ihrer Biographie eine Flucht und/oder das unfreiwillige Zurücklassen einer ihnen vertrauten Umgebung erlebt haben. Die Wahrscheinlichkeit, dass diese Personen in der Mehrheit zumindest eine Situation erlebt haben, die sie im Moment des Geschehens gefühlsmässig und/oder psychisch nicht bewältigen und deshalb verdrängen oder abspalten mussten, ist sehr hoch. Diesen Umstand, respektive die mitunter weitreichenden Folgen dieser Form des Erlebens (Traumadynamik) möchte der Verein sprachmobil.ch im Rahmen seines Angebotes berücksichtigen, damit wir die uns anvertrauten Personen nicht zusätzlich belasten. Das Bewusstsein für diese Zusammenhänge erachtet der Verein sprachmobil.ch im pädagogisch motivierten Zusammensein mit Geflüchteten für sehr wichtig. Dieses Bewusstsein erweitert zum einen das Verständnis für die individuellen Reaktionen der Geflüchteten, zum andern das der Freiwilligen und damit auch ihre Handlungskompetenz.
 
Präambel
 Auch wenn der Verein sprachmobil.ch sein Angebot mit einem Traumakonzept unterlegt, soll ganz klar betont werden, dass die freiwilligen Helferinnen und Helfer, die für das Projekt sprachmobil.ch ehrenamtlich arbeiten, nicht als Therapeutinnen und Therapeuten im Einsatz sind und dass die Bearbeitung möglicher Traumata nicht zu ihrer Aufgabe gehört. Dennoch brauchen wir ein Bewusstsein für das Thema. Wir müssen nichts klären, doch wir können zuhören, falls etwas auftaucht oder an Stellen verweisen, die entsprechende Hilfe anbieten. 
 
1. Wir sind uns bewusst, dass die Geflüchteten, die vom Angebot des Vereins sprachmobil.ch Gebrauch machen, möglichweise eine oder mehrere sie traumatisierende Situationen (Stichwort: Flucht, Hunger, usw.) erlebt haben oder weiterhin erleben (Stichwort: sich ausgeliefert fühlen, Perspektivlosigkeit, Unsicherheit, keine Zugehörigkeit, Schwierigkeiten mit der Ankunftskultur usw.). Wir sind uns auch bewusst, dass diese sie traumatisierenden Situationen lediglich ein Teil ihrer gesamten Traumabiografie sein könnten, d.h. dass sie bereits durch Erlebnisse in ihrer Herkunftskultur oder in ihrer Herkunftsfamilie vor ihren zuletzt erfahrenen traumatischen Situationen traumatisiert worden sind.
 
2. Wir machen uns bewusst, dass unbearbeitete Traumata im Zusammensein mit anderen Geflüchteten und/oder freiwilligen Helferinnen und Helfern ihre Wirkung entfalten können; sowohl auf Seiten der Geflüchteten als auch auf unserer (Freiwillige). Wir wissen, dass unbearbeitete Traumata Einfluss auf die Lern-Begegnung nehmen können; dass unverarbeitete Traumata die Bereitschaft und das Offensein für das Lernen und Lehren, das Aufnehmen und Weitergeben von Lerninhalten, die Lern-Konzentration und das Verhalten in der Kleingruppe beeinflussen können.
 
3. Wir sehen nicht weg und handeln wenn nötig. Werden wir im Rahmen unseres Engagements als Freiwillige für den Verein sprachmobil.ch Zeuge einer Situation, die auf Lern-Begleitete verwirrend oder verstörend wirkt, sprechen wir die Situation sorgfältig und unaufgeregt an, entweder in der Kleingruppe oder in einem Zweiergespräch, je nach unserem Gutdünken. Erreichen wir mit unserer direkten Ansprache kurzfristig keine spürbare Besserung/Veränderung (Massstab sind die Lern- und Aufnahmefähigkeit) händigen wir der geflüchteten Person einen Flyer mit Adressen und Telefonnummern von Hilfe anbietenden Anlaufstellen (kantonal) aus. Stellen wir bei uns selbst eine Überforderung im Zusammensein mit den Geflüchteten fest, holen wir uns Unterstützung beim Verein sprachmobil.ch. Der Verein sprachmobil.ch offeriert zur Selbstreflektion allen Freiwilligen den regelmässigen (nach Bedarf oder nach sechs Einsätzen) Besuch einer Supervision. Selbstverständlich sollen sowohl die persönlich bezeugten Situationen als auch die in der Supervision angesprochenen Themen geschützt und deshalb vertraulich behandelt werden.
 
Billy Meyer
Präsident sprachmobil.ch
Basel, den 4. Juni 2018

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