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Von der Nordwestschweiz ins Ruhrgebiet

23/8/2018

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Wie ein Chassis von Füllinsdorf, BL zum Kofferaufbauer
nach Oberhausen, D kommt

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Ertappt. Zum letzten Mal ohne Kofferaufbau auf Schweizer Strassen: Das Chassis für das sprachmobil.ch.
Metaphern für alltägliche Odysseen gibt es viele, doch ich will gar keine Spezifische zur Beschreibung dieser interessanten Erfahrung bemühen, denn an Metaphern kleben Emotionen und Fantasien, die nicht immer mit der Realität, so wie wir sie dann wirklich antreffen etwas zu tun haben. Der organisatorische Alltag des sprachmobil.ch sieht im Moment so aus, dass die wirre Fahrt, auch jene durch den Formular- , Bewilligungs- und Abklärungsdschungel nicht nur bereits erfolgreich stattgefunden hat, sondern dass mit Hilfe vieler Beteiligten und ein wenig Cash eine ordentliche Überführung des Fahrgestells von Füllinsdorf nach Oberhausen im Ruhrgebiet bereits zur Geschichte gehört, einschliesslich der kostspieligen Beschaffung des nur von Fachpersonen ausfüllbaren Formulars zwecks «Zollanmeldung zur aktiven Veredelung».
Ohne blauen Laufzettel läuft gar nichts am Zoll zwischen der Schweiz und Deutschland.
Mit geht es dafür um so schneller!

Edel könnte das Stichwort sein. Doch die Zollanlage Weil am Rhein besticht durch ihre Funktionalität. Nach einem kurzen Besuch bei der Zollagentur (danke, dass ich den Rechnungsbetrag doch nicht bar bezahlen musste), einem noch kürzeren Aufenthalt beim Schweizer Zoll, lege ich den kleinen Stapel Papiere schliesslich einem deutschen Beamten vor. Dem genügt die kurze Zurkenntnisnahme der Überschrift des in seine Bürozone hineinragenden Formulars «Zusatzblatt zum Einheitspapier für die Überführung von Waren in die aktive Veredelung nach Artikel 163.Abs. 1 lit c) UZK-DA), um die erste Entscheidung dieses noch jungen Morgens zu treffen. Er winkt ab und verweist uns - freundlicherweise hatte sich der Verkäufer des Chassis bereit erklärt, mich bei der Zollabfertigung zu begleiten - an einen seiner Kollegen. Noch guter Dinge präsentiere ich meinen Stapel mit einem freundlichen «Guten Morgen» dem nächsten Beamten. Er nimmt ihn nicht gerade freudvoll entgegen, um dann im nächsten Moment seinem wahren Gefühl freien Lauf zu lassen. Hier muss ich kurz einschieben, dass die geschätzte Klientel der Zollanlage mit klar leserlichen Plakaten auf den Umstand aufmerksam gemacht wird, dass es sich bei der deutschen Ausgabe der Zollanlage Weil am Rhein auch um eine Ausbildungsstätte handelt, und dass die Kundschaft dies nicht nur zur Kenntnis nehmen darf, sondern auch mit entsprechenden Verzögerungen zu rechnen ist.
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Wir fahrn, fahrn, fahrn auf der Autobahn.... Auch wenn wir stehn!
Ja, der für meinen Fall zuständige Beamte hat mein Formular noch nicht oft zu Gesicht bekommen, und die freiwillige Entgegennahme löst bei ihm die Kontaktaufnahme zu seiner Kollegin aus, die er mit folgendem Satz verbal ergänzt: «Zuerst mit einem freundlichen Guten Morgen, und dann legt er mir so was hin.» Nach ein paar Minuten erscheint dann auf seinem Bildschirm endlich die Kopie eines Musterformulars, welche meinem eingereichten Papier verblüffend ähnlich sieht. Sofort weiss ich; die Weiterbildung hat begonnen. Bestätigt werden wir durch den Beamten selbst. Er öffnet das zur Schalterarchitektur der Siebzigerjahre gehörige, kleine Fenster und bittet uns, doch im Gang Platz zu nehmen und zu warten. Seine optimistische Zeitangabe kling nach wie vor in meinen Ohren: «Es wird etwa 20 Minuten dauern.»
 
Sie ahnen es. Zeit bleibt relativ, und nach einer, zumindest gefühlt etwas längeren Zeitspanne erhalte ich die Papiere zurück, eile einen Stock höher, begleiche mit der Kreditkarte die Sicherheitshinterlegung, lasse mir wiederum bei «meinem» Beamten den Laufzettel abstempeln, und kann es nicht lassen, die vorläufig letzte Papierübergabe mit den Worten zu begleiten: «Ich glaube, Sie haben heute etwas gelernt ». Meine Überraschung ist gross. Der Beamte lacht , bejaht meine Frage kopfnickend und reicht mir stolz, so interpretiere ich zumindest seinen zufriedenen Ausdruck, den blauen Fackel, der mir die regelkonforme Überfahrt nach Deutschland erst ermöglichen wird.
 
Der langersehnte Trip für die Herstellung des sprachmobil.ch, also der Zusammenführung von Chassis und Lern-Begegnungs-Koffer kann beginnen. Natürlich nicht, bevor dem Chassis die roten Überführungs-Kontrollschilder des deutschen Kofferaufbauers verpasst worden sind, die ein Kurier, Präziosen gleich, am Wochenbeginn ins Grenzgebiet verfrachtet hatte. Jetzt kann die Überführung zur aktiven Veredelung endlich losgehen. Und die Fahrt, die war gut!
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